Antifeminismus und
die extreme Rechte im Netz
Ideologien der Ungleichwertigkeit weit verbreitet und somit gesamtgesellschaftliche Herausforderung
Social Media und TikTok als spezifischer Raum der Verbreitung
Feminismus ist eine Ideologie, die auf der Gleichstellung der politischen, wirtschaftlichen, persönlichen und sozialen Rechte der Frauen und queeren Menschen basiert.
Einfach gesagt ist Feminismus ein Kampf gegen die Diskriminierung von Frauen und queeren Menschen in der Gesellschaft.
Antifeminismus bedeutet, feministische Anliegen und Positionen pauschal, aktiv und oft organisiert zu bekämpfen oder zurückzuweisen, sei es als Individuum in Internet-Diskussionen, sei es in Parteien oder anderen Gruppierungen.
Dies bedeutet auch feministische Errungenschaften durch Gesetze wieder rückgängig zu machen.
Antifeminismus tritt oft gemeinsam mit anderen menschenfeindlichen Einstellungen wie Rassismus oder Antisemitismus auf
zentraler Bestandteil von rechtsextremen Weltbild
"Unter Antifeminismus werden soziale Bewegungen oder gesellschaftliche, politische, religiöse und akademische Strömungen verstanden, die sich organisiert gegen Feminismus wenden. Antifeminismus richtet sich gegen feministische Anliegen, wie beispielsweise die Beseitigung von Sexismus, die Umsetzung von Gleichberechtigung oder die Stärkung weiblicher Selbstbestimmung."
- Amadeu Antonio Stiftung -
Als "Manosphere" wird ein Konglomerat aus digitalen Netzwerken bezeichnet in dem sich junge Männer antifeministisch radikalisieren.
Loses Netzwerk
Mysogiene, sexisitische und antifeministische Strömungen
Starke Verbindung zur extremen Rechten
MRA (Men's rights activists): Gehen gegen imiganierte Unterdrückung von Männern vor. Feindbild Feminismus.
MGTOW (Men going their own way): Männer die sich von einer angeblich weiblich dominierten Gesellschaft trennen wollen
Incels ('Involuntary celibate'): Männer die vermeintlich unter sexlosigkeit leider und Sex als Recht für Männer sehen
Pick-Up Artist: Proklamieren "Alpha-Männlichkeit", Werten Frauen ab und legitimieren Manipulation und Gewalt für Sex
Die Identitäre Bewegung, 1% & Folgeprojekte
professionelle mediale Inszenierung kleinerer eigener Aktionen
starker Fokus auf Social Media
Mittlerweile weniger Reichweite wegen Deplatforming
Personell zu großen Teilen in der AfD / JA aufgegangen
gut vernetzt mit Kubitschek / IFS / 1%
Influencer*innen geplant
jugendlich und rhetorisch gewandt, bekannt für satirische Interviews mit Linken / alternativen Menschen auf Demonstrationen
Inszenierung als vernünftiger Rebell gegen Meinungsdiktatur
eigenes Modelabel
Extrem rechte Akteur:innen vermitteln ihre Inhalte strategisch:
Ethnischer Nationalismus, Rassismus, Antisemitismus, Sozialdarwinismus
Antidemokratisch und Antiliberal
Sexismus, Homofeindlichkeit, Antifeminismus
Ziel: Traditionelle Rollen, keine Abweichungen
Ca. 21 Millionen TikTok User:innen in Deutschland
Ca. 50% aller 14 - 19 Jährigen haben einen TikTok Account (90min pro Tag)
wichtige Informationsquelle und Suchmaschine für Jugendliche
Moderationslücken bei TikTok
tendenziell provokanter und skandalöser Content, weil mehr Reaktionen durch Emotionen statt Sachlichkeit
Engagement-Logik
algorithmisches Empfehlungssystem
TikTok soll Resonanzraum erweitern
(v.a. junge Menschen erreichen)
Wissen um die Moderationsrichtlinien der Plattform (Shadowbans etc., Drittaccounts)
Strategien sehr divers, keine einheitlich Strategie (Reposts, Mass-Content, Desinformation, "Lebensgefühl")
TikTok weniger akteurszentriert --> Viralität einzelner Videos und Trends
"ironische" Kommunikation über memes (z.B. Pepe)
Verwendung spezifischer Emojis als "Dogwhistles"
vereinzelt rechte Hacker
doxxing (Veröffentlichung Privater Informationen pol. Gegner*innen)
Hatespeech und Bedrohung
orchestrierte Shitstorms
"Kettenbriefe" oder Videos mit Fake News auf social media
eigenes Vokabular, Zahlencodes (18, 28, 88, 1488)
"Gamification" von Rechtem Terror (Livestreaming)
"kapern" von Hashtags und Trends
Derailing (Online-Diskussion werden gezielt "entgleist")
Dogwhistling (Bsp. "white boy summer")
Hashtags besetzen und Umwegkommunikation
Mitmachstrategien und Aufrufe (bsp. "Stolz-Monat")
Gegenseitiges taggen (traffic)
Engagement-Logik (Beiträge, die besonders emotionalisieren)
Para-Soziale Beziehungen (Gesichter statt Projekte)
Crossmediales Auftreten
Ökonomische Interessen (Promotion von Vertrieben)
Rassismus
(Ethnopluralismus, Volkstod, Islamisierung, Remigration,
"der Große Austausch")
Kulturkampf
"normal" / "Konservativ" vs."Woke" /"linksgrünversifft
"Anti-Genderismus"
Anti-Woke, Anti Gender (Genderwahn, Frühsexualisierung, Degeneration, Fetisch, ...)
Antifeminismus
(Männerrechtler, Abtreibungsgegner*innen, Incels…)
Vermeintlich Anti-Elitarismus: "die Grünen als liberale Gefahr"
Presse– und Wissenschaftsfeindlichkeit (Lügenpresse)
Verschwörungsdenken & "Notwehrnarrativ"
Antisemitismus: gegen "die mächtigen Strippenzieher" (Finanzeliten, Banker von der Ostküste, Rothschilds, ...)
"Pepe the frog"
Internetphänomen und unfreiwilliges Symbol der US–amerikanischen „Alt-Right" Bewegung, beliebt unter Trump-Supporter:innen
Das Kiwi-Emoji
🥝🥝🥝
Symbol für Transfeindlichkeit: "es gibt nur 2 Geschlechter"
Hintergrund: Reaktion auf Absage eines Vortrags an der HU von Marie Luise Vollbrecht. Ihr Beispiel: bei Kiwis lassen sich genau 2 Geschlechter biologisch einteilen
Quelle: https://www.belltower.news/hass-emojis-welche-emojis-sind-bei-nazis-rechtsradikalen-rassistinnen-beliebt-113061/
Quelle: https://www.belltower.news/hass-emojis-welche-emojis-sind-bei-nazis-rechtsradikalen-rassistinnen-beliebt-113061/
Hitlergruß:
Die neue Rechte hat einen starken Fokus auf Netz-Aktivismus. Dabei wird ein holistischer Ansatz verfolgt.
Beispiel "Gegenuni"
Beispiel "Triene"
Geschichtsrevisionismus
Erfolgreiche Formate werden kopiert (Bsp. Straßenumfragen)
Normalisierung von rechten Ideologien
Auftreten, Sprech und Drehorte nicht mit rechter Ideologie assoziiert
Mitmachkampagne "Stolzmonat"
Memeifizierung
Zentraler Inhalt ist Antifeminismus:
Versteckte Symbolik rechter Gruppierungen
Besetzung von aktuellen politischen Themen
Erkennungsmerkmal "Fashwave Optik" und "Tradwave Optik"
Politische Bildung
kritisches Denken im politischen Raum
Ambiguitätstoleranz
Empowerment
Medienbildung
Auseinandersetzung mit jugendlichen Lebens- und Erfahrungswelten
Sensibilisierung für Diskriminierung und Vorurteile
Aktive (Medien)Arbeit
Eigene Verschwörungsmythen erstellen, Memes erstellen
Kahoot!-Quiz, Fake-News-Spiel
Angeleitete Analyse von ideologischen Inhalten
Videoinputs und Diskussion
Social Media-Kanäle der Akteure
Politische und gesellschaftliche Fragen diskutieren
Themen von Jugendlichen aufgreifen
Räume schaffen
Quellen bereitstellen
Grundlegendes Wissen über
politische Prozesse und Institutionen
Politisches Spektrum & Codes
Jugend als Lebensphase des Ausprobierens, Abgrenzens, der Frustration und der Radikalität
Zugewandt-Hinterfragende Haltung der Pädagog*in
Raum für Fehler und Entwicklung
Keine Reduktion der Person auf einzelne Aussagen
Fälle gefestigter Weltbilder und Gewalt benötigen Weiterleitung an andere Stellen
Handreichung "Protest, Provokation oder Propaganda"
von ufuq e.V.
Diskutiere nicht-öffentlich aber auf Augenhöhe.
Gewinne Einblick. Warum glaubt die Person an die Ideologie und wofür liefert sie eine Antwort?
Legt eine gemeinsame Grundlage fest. Es kann helfen, Nenner zu finden und sich auf die Menschenrechte zu berufen
Recherchiert gemeinsam. Ein gemeinsamer Faktencheck kann die Seriosität von Quellen prüfen.
Achte auf deine Grenzen. Dazu zählt auch, dass du klar auf menschenfeindliche Inhalte hinweist.
Nimm dir Zeit. Es braucht Zeit, Geduld und Empathie. Vorteil im privaten Umfeld: Du kannst das Gespräch über einen längeren Zeitraum strecken.
Betone, dass Unwissen ausgehalten werden muss. Es gibt auf komplizierte Verhältnisse keine einfachen Antworten.
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