Prävention von (Online)-Radikalisierung

Islamismus, Nahostkonflitk &

Brückenideologien

Was ist Islamismus?

Islamismus ist eine Sammelbezeichnung für alle politischen Auffassungen und Handlungen, die im Namen des Islam die Errichtung einer religiös legitimierten Gesellschafts- und Staatsordnung anstreben. Es ist eine Form des religiösen Extremismus, ein Phänomen des politischen Fundamentalismus und eine Variante des ideologischen Totalitarismus.

Das Spektrum islamistischer Ideologie reicht von Parteipolitik über Sozialarbeit bis zu Terrorismus. Folgende Merkmale sind dabei wichtig:

  • Die Absolutsetzung des Islam als Lebens- und Staatsordnung
  • Der Vorrang der Gottes- vor der Volkssouveränität als Legitimationsbasis
  • Die angestrebte vollkommene Durchdringung und Steuerung der Gesellschaft
  • Die Forderung nach einer homogenen und identitären Sozialordnung im Namen des Islam
  • Die Ablehnung der Normen und Gesetze des modernen, demokratischen Verfassungsstaates

Was ist Salafismus?

  • Alle Salafisten haben ein gemeinsames Ziel: die Errichtung eines politischen Systems nach den Regeln der Scharia und mit einem Kalifen als politischem und religiösem Oberhaupt.
  • Die vollständige Umgestaltung von Staat, Rechtsordnung und Gesellschaft nach dem Vorbild der sogenannten „rechtschaffenen Altvorderen“ sehen sie als „gottgewollte“ Norm.
  • Salafisten erkennen keine Nationalstaaten an. Ausgehend von einem Kernstaat sollen die Grenzen „expandieren“ und schließlich die gesamte Umma (die gesamt-islamische Weltgemeinschaft) umfassen.
  • Muslime, die anderswo leben, wären dann verpflichtet, nach dem Vorbild des Propheten in einen islamischen Kernstaat auszuwandern (arabisch „hijra“: Auswanderung), um dort ein gottgefälliges Leben zu führen und nicht unter „Ungläubigen“ leben zu müssen.

Antimuslimischer Rassismus

Antimuslimischer Rassismus (AMR) ist eine Form des Rassismus, die sich gegen Menschen muslimischen Glaubens richtet. Er kann sich außerdem gegen Menschen richten, die z. B. aufgrund ihres Aussehens oder ihres Namens als muslimisch wahrgenommen werden. Wie andere Formen von Rassismus geht der AMR auf eine lange Tradition von mittelalterlichen Feindbildern aus der religiös begründeten Auseinandersetzung zwischen „Islam“ und „Christentum“ und die kolonialistische und imperialistische Hegemonie Europas, vor allem im Nahen und Mittleren Osten zurück. Heute äußert er sich unter anderem in der rassistischen Ausgrenzung von Muslim*innen in modernen Migrationsgesellschaften. AMR kann sich in der sprachlichen Gegenüberstellung von Muslim*innen und Deutschen in Beleidigungen, in der Diskriminierung auf dem Arbeits- oder Wohnungsmarkt, in der Schule oder in fehlender oder Missrepräsentation in Medien, Literatur und Kunst zeigen. Drohbriefe an Gemeinden und Moscheen sowie Abwertungen und Hetze im Internet sind weitere alltägliche Ausdrucksformen von antimuslimischem Rassismus.

Social Media

Akteur:innen vermitteln ihre Inhalte strategisch:

 

  • Lifestyle-Formate (Humorvoll, Q&A-Formate, Ratgeber, Sinnstiftung)
  • Zunehmende Rolle von Influencerinnen
  • Handlungs- und Gesellschaftsvorstellungen fließen subtil ein
  • Strategische Nutzung von Memes, Emojis und Hashtags

Antidemokratische

Akteur:innen auf TikTok

  • TikTok soll Resonanzraum erweitern
    (v.a. junge Menschen erreichen)

  • Wissen um die Moderationsrichtlinien der Plattform (Shadowbans etc., Drittaccounts)

  • TikTok weniger akteurszentriert                                                  --> Viralität einzelner Videos und Trends

spezifische Online-Strategien

  • Verwendung spezifischer Emojis als "Dogwhistles"

  • Hatespeech und Bedrohung

 

Strategien

 

  • Derailing (Online-Diskussion werden gezielt "entgleist")

  • Algospeak

  • Hashtags besetzen und Umwegkommunikation

  • Mitmachstrategien und Aufrufe

  • Gegenseitiges taggen (traffic)

  • Engagement-Logik (Beiträge, die besonders emotionalisieren)

  • Para-Soziale Beziehungen (Gesichter statt Projekte)

  • Crossmediales Auftreten

Soical Media Auftrittr

Auftritte auf Social Media

Instagramprofil: Abul Barra & TikTok

Auftritte auf Social Media

Antisemitismus im Nahostkonflikt

 

Antisemitische Vorstellungen auf Israel projiziert – den jüdischen Staat –, wobei Jüdinnen und Juden häufig kollektiv für dessen Politik verantwortlich gemacht oder direkt angegriffen werden.

 

Antiisraelischer Antisemitismus ist eine Form des Antisemitismus, bei der die Feindschaft und der Hass gegenüber Jüdinnen und Juden über die Bezugnahme auf den Staat Israel ausgedrückt werden. (Umwegkommunikation)

3D-Test

Doppelstandards

Von Israel werden Verhaltensweisen erwartet, die von keinem anderen Staat gefordert werden. Beispiele sind unverhältnismäßige Erwartungen an Israels Verhalten im Konflikt oder das Verschweigen ähnlicher oder gravierenderer Verstöße anderer Staaten.

Delegitimierung

Israel wird das Recht auf Existenz abgesprochen, etwa durch die Forderung, den jüdischen Staat aufzulösen, oder durch die Darstellung seiner Gründung als „unrechtmäßig“. Dies leugnet das Recht des jüdischen Volkes auf staatliche Selbstbestimmung.

Dämonisierung

Israel wird mit überzogenen und feindseligen Vergleichen dämonisiert, etwa indem es mit dem Nationalsozialismus gleichgesetzt wird. Solche Vergleiche sollen nicht nur Kritik üben, sondern den Staat moralisch diskreditieren und delegitimieren

Antisemitismus im Nahostkonflikt

  • Keine neue Erscheinungsform von Antisemitismus (Bsp. Terror in den 70er & 80er Jahren)
  • Tritt in einem breiten politischen Spektrum auf (Rechts, Links, bis islamistisch)
  • Kann ich verschiedenen Formen auftreten (Social Media Hetze, Parolen auf Demonstrationen, tätliche Angriffe)
  • Oft ist antiisraelischer Antisemitismus nur eine Art zu denken und zu fühlen, und verschränkt mit anderen Erscheinungsformen, wie dem Post-Shoah-Antisemitismus, tradiertem Antisemitismus oder religiös aufgeladenem Judenhass.

Isralebezogener Antisemitismus auf Social Media

Online-Veranstaltungen (Bsp. Erlösungsantisemitismus)

Massive Verbreitung von Desinformation (Bsp. GI)

Isralebezogener Antisemitismus auf Social Media

Isralebezogener Antisemitismus auf Social Media

Verbindugen zur extremen Rechten

  • Neue Entwicklung der Annhäherung von extrem Rechten und islamistischen Akteuren
  • Vor allem Präsent auf Social Media (Gegenseitige Interviewanfrage etc.)
  • Auch Offline-Aktionen (Bsp. Angriff auf Queeres Projekt in NRW)
  • Gemeinsame Feindbilder (Feminismus, Antisemitismus, Linke, Nahost)
  • Starker Fokus auf Männlichkeitsvorstellungen (Kampfsport, Ehre, Disziplin)

Verbindugen zur extremen Rechten

Methodenlabor

Politische Bildung

  • kritisches Denken im politischen Raum

  • Ambiguitätstoleranz

  • Empowerment

Bildungsprozesse zur Prävention

Medienbildung

  • Medienkompetenz
  • digital literacy
  • Informationskompetenz
  • Verstehen und sich beziehen
  • "The Kids Are Alright"

Auseinandersetzung mit jugendlichen Lebens- und Erfahrungswelten

  • Politische und gesellschaftliche Fragen diskutieren

  • Themen von Jugendlichen aufgreifen

    • Räume schaffen

    • Quellen bereitstellen

  • Grundlegendes Wissen über

    • politische Prozesse und Institutionen

    • Journalistische Abläufe

    • Politisches Spektrum & Codes   

Politische Urteilskraft stärken

Mediale Urteilskraft stärken

1. Ist der Inhalt emotional und übertrieben? Viele ??? und !!!

2. Quelle: Seriös? Existiert sie überhaupt? Gibt es andere Quellen?

3. Gibt es mehr Berichte zum Thema? Sind die Zahlen und Fakten richtig?

4. Gibt es ein Datum? Wenn ja, ist es aktuell?

5. Fotos prüfen, zum Beispiel mit der Google Rückwärtssuche oder auf Fehler prüfen (3 Beine? Ist Bild KI generiert?)

Handlungsoptionen Vermitteln

  • Melden (beim Sozialen Netzwerk oder der Moderation des Kanals)
  • Anzeigen (Polizei, Onlinewachen)
  • Senden an www.internet-beschwerdestelle.de oder www.hass-im-netz.info
  • Sich positionieren

Zugänge

Sensibilisierung für Diskriminierung und Vorurteile

  • Positionierung, Diskussion und Umgang      

  • Reflektion von eigener Identität, Solidarität, Haltung

Aktive (Medien)Arbeit

  • Eigene Beiträge erstellen, Memes erstellen      

  • Kahoot!-Quiz, Fake-News-Spiel

Angeleitete Analyse von ideologischen Inhalten

  • Videoinputs und Diskussion                        

  • Social Media-Kanäle der Akteure                      

  • Betroffene schützen
  • Individuen nicht auf einzelne Meinungen reduzieren
    • selten geschlossene Weltbilder
    • verschiedene Intentionen berücksichtigen
  • Nachfragen statt Belehrungen
  • Zeit für gemeinsame Recherchen und Quellenbeurteilung
  • selbst auskunftsfähig werden/Haltung entwickeln

Hinterfragende &

anerkennende Haltung

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