Wir sind überzeugt, dass eine emanzipatorische Praxis mit digitalen Medien und neuen Technologien notwendig ist, um eine offene, gerechte und solidarische Gesellschaft zu gestalten. Mit zeitgemäßen Bildungsformaten arbeiten wir partizipatorisch daran, dieses Ziel zu erreichen.
Beispielprojekte
Projektvorstellung "Unlearning Anti-feminism on TikTok" (Erkenntnisse und Implikationen) |
Antifeminismus auf TikTok |
Vorstellung ausgewählter Methoden der politischen Medienbildung |
Handlungsempfehlungen für die politische Medienbildung |
In welcher Form begegnet Jugendlichen und jungen Erwachsenen Antifeminismus auf TikTok?
Wie müssen Präventionsangebote und Bildungsmaterialien gestaltet sein, um die Souveränität und Handlungsfähigkeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Bezug auf antifeministische Inhalte und Diskurse auf TikTok zu stärken?
Forschungsbasierte Entwicklung und Evaluation von präventiven Bildungsangeboten,
–materialien und Handlungsempfehlungen (OER)
Begriffsverständnis: Ideologie, die sich gegen Feminismus, Geschlechtergerechtigkeit und bereits erkämpfte oder noch zu erkämpfende Errungenschaften der Emanzipation richtet (Herberth 2024, S. 10)
Intersektionale Perspektive: Antifeminismus als Radikalisierungsfaktor und als erster Berührungspunkt mit extrem rechten Gedankengut (Franke/Hajok 2024)
TikTok: Zentraler Ort der Verbreitung antifeministischer Narrative: "Ideologien der Ungleichwertigkeit wieder salonfähig gemacht" (Henninger 2020, S. 10); getarnt als Lifestyle-Formate (Bellinger/Kramer 2024); von Tradwifes bis Männercoaches (Bauer/Rösch 2023)
Sampling
Datenauswertung
Ausgewählte Ergebnisse: identifizierte multimodale Strategien
Implikationen für weitere Projektphasen
TikTok: hohe Relevanz für politische Meinungsbildung, obwohl politischer Content nicht von allen gezielt gesucht
Unterschiedliche Verständnisse und Einschätzungen zu Antifeminismus
Begegnung mit antifeministischen Inhalten: TikToks / Kommentare nicht selten, aber Schwierigkeiten, sie zu erkennen
Kaum Diskussion: wenig Austausch auf der Plattform – Gespräche finden eher offline mit Peers statt
Handlungsstrategien: Trainieren des Algorithmus, sich rausziehen (App löschen), aktives Vorgehen gegen Inhalte, Identifikation von Antifeminismen üben
Wunsch nach: interaktiven, sachlichen und differenzierten Bildungsangeboten
Wichtig: Redeanlässe schaffen – Videos gemeinsam schauen und sich dazu äußern
Zielgruppensensibel aufbereitet & Halbwahrheiten und Beschönigungen thematisieren
Förderung: Medienkompetenz & Handlungsfähigkeit
Bildungsorte: überwiegend Schule, teils auch Jugendzentren
Feminismus ist eine vielfältige Bewegung, die sich für Gleichstellung der politischen, wirtschaftlichen, persönlichen und sozialen Rechte von Frauen und queeren Menschen einsetzt.
Einfach gesagt ist Feminismus ein Kampf gegen die Diskriminierung von Frauen und queeren Menschen in der Gesellschaft.
Primärprävention
Antifeminismus als Querschnittsthema unterschiedlicher Milieu
Medienbildung, Informationskompetenz und kritisches Denken zentral für Prävention
wichtige Informationsquelle und Suchmaschine für Jugendliche
ca. 20% der Suchergebnisse mit Fehlinformationen
Moderationslücken bei TikTok
tendenziell provokanter und skandalöser Content, weil mehr Reaktionen durch Emotionen statt Sachlichkeit (Engagement-Logik)
spezifische Plattformarchitektur
TikTok weniger akteurszentriert: Viralität einzelner Videos und Trends
Quelle: https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2024/03/Lagebild_Antifeminismus_2023_WEB.pdf
Ablehnung von Geschlechtergerechtigkeit
Zurückweisung der Diversität von Lebensentwürfen
Gegen geschlechtliche und sexuelle Selbstbestimmung
#rejectmodernityembracetradition
#rejectmodernityembracetradition
Akteure der extremen Rechten
Als "Manosphere" wird ein Konglomerat aus digitalen Netzwerken bezeichnet, in dem sich junge Männer antifeministisch radikalisieren.
Manosphere
MRA (Men's rights activists):
Gehen gegen imiganierte Unterdrückung von Männern vor. Feindbild Feminismus.
MGTOW (Men going their own way):
Männer die sich von einer angeblich weiblich dominierten Gesellschaft trennen wollen
Incels ('Involuntary celibate'):
Männer die vermeintlich unter Sexlosigkeit leiden und ein Recht auf Sex für Männer sehen
Pick-Up Artist:
Proklamieren "Alpha-Männlichkeit", Werten Frauen ab und legitimieren Manipulation und Gewalt für Sex
selbsternannte Männercoaches
Erkennungsmerkmal Fashwave Optik / Tradwave Optik
Sounds von zentraler Bedeutung - fungieren auf TikTok sowohl als Teil des Videos, als Meme und als Hashtag (bestimmte Millieus nutzen gleiche Sounds)
Erschließung neuer Zielgruppen über die Nutzung spezifischer Sound
Multimodales Zusammenspiel von Bedeutungen (Ton, Bild, Text, Hashtag, Emojis) --> mögliche Radikalisierungsspiralen
Multimodalität
Bildungsmaterialien Antifeminismus
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